In dem Buch "Kyusho Jutsu ,Fakt oder Fiktion" wird die Relation zwischen Kampfkunst und medizinischer Wissenschaft näher beleuchtet. Der Autor, ein Arzt mit über 40 Jahren praktischer Erfahrung in der Chirurgie, führt sie in die Welt des oft als mysteriös empfundenen Kyusho Jutsu – eine Disziplin, die sich mit sensiblen Nervendruckpunkten und ihrer Anwendung in der asiatischen Kampfkunst beschäftigt.
Was ist an diesem Buch so besonders? Während die meisten Werke über Kyusho Jutsu sich auf die praktische Anwendung und die theoretischen Grundlagen aus asiatischer Sichtweise konzentrieren, versucht der Autor eine wissenschaftliche Brücke zwischen östlicher und westlicher Medizin zu bauen. Die Berücksichtigung von Neuro-Anatomie und Neuro-Physiologie ist dabei von großer Bedeutung, um das Phänomen des Kyusho Jutsu auch aus westlicher Sicht wirklich zu verstehen.
Durch die Sichtweise des Autors als Mediziner eröffnet sich eine fundierte Erklärung dessen, was hinter den Techniken des Kyusho Jutsu möglicherweise steckt. Nach nahezu zwei Jahrzehnten intensiver Forschung, bietet das Buch eine subtile Analyse dessen, in wieweit sogenannte Nervendruckpunkte mit dem Nervensystem interagieren. Diese Erkenntnisse werden für Laien verständlich dargestellt, ohne dabei an wissenschaftlicher Tiefe einzubüßen. Das Werk stellt eine wichtige Ergänzung seiner bisherigen Bücher dar. Diese Abhandlung ist weit mehr als nur ein weiteres Buch über Kampfkunst oder Selbstverteidigung. Es knüpft eine Verbindung zwischen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der westlichen Medizin. Die Leser werden durch detaillierte Anleitungen und illustrierte Diagramme in die Praxis des Kyusho Jutsu eingeführt. Das Buch lädt auch dazu ein, das Thema kritisch zu hinterfragen und eine fundierte Sicht auf eine oft mysteriös dargestellte Kunst zu gewinnen. Die Thematik führt sie in den Kern des „Bubishi“.